Zeitzonen – Zeitverschiebung in der Welt
Als Zeitzone werden Teile der Erde bezeichnet, in denen die gleiche Uhrzeit sowie das gleiche Datum gelten. Die Einteilung in verschiedene Zeitzonen war im Jahr 1884 notwendig geworden, um einheitliche Standards zu schaffen, die seither sowohl im Wirtschafts- wie auch im Reiseverkehr gelten. Insgesamt ist die Welt in 24 Zeitzonen eingeteilt, wobei jeweils eine Stunde Zeitunterschied zu beachten ist.
Die Entstehung der Zeitzonen
Als es noch keine Zeitzonen gab, die die Uhrzeit regelten, wurde diese am Stand der Sonne abgelesen. Erreichte sie den höchsten Punkt am Horizont, war es 12 Uhr am Mittag, sodass die übrigen Stunden ganz einfach hiernach bestimmt werden konnten. Problematisch war dabei jedoch, dass die Sonne durch die Erdumdrehung stetig wandert und dabei bereits in Deutschland große Zeitunterschiede zu beobachten sind.
Zwischen Hamburg und München oder Berlin beispielsweise liegt der Zeitunterschied bereits bei 13 Minuten. War dies vor dem Ausbau der Eisenbahn weniger problematisch, da die Menschen kaum größere Distanzen überbrückten, ergaben sich mit dem zunehmenden Reiseverkehr durchaus Probleme. Vor allem die Anpassung der Fahrpläne war kompliziert und verwirrend. Im Jahr 1884 wurde daher auf der Internationalen Meridiankonferenz beschlossen, die Zeitenzonen einzuführen und damit einheitliche Standards zu schaffen.
Die Einteilung der Zeitzonen
Den Anstoß zur Einteilung der Erde in Zeitenzonen gab Sir Sandford Fleming, der als Ingenieur tiefere Einblicke in die Zeitverschiebung auf der Erde hatte. Er fand heraus, dass ein Gebiet mit einer geografischen Längendifferenz von 15 Grad (=15 Meridiane) als ideale Zeitzone bezeichnet werden kann. Diese Zone erstreckt sich vom Nordpol bis zum Südpol. Ausgehend von 360 Meridianen und 15 Meridianen pro Zeitzone ergeben sich die insgesamt 24 Zonen. Die hierbei genutzte Zonenzeit orientiert sich an der Sonnenzeit der Zonenmitte, sodass die übrigen Gebiete nur wenig hiervon abweichen. Bei der Aufteilung sind insgesamt 24 ideale Zeitzonen entstanden, die folgende Vorteile aufweisen:
– Benachbarte Zeitenzonen weisen eine Zeitverschiebung von +/- 1 Std. auf
– Die Abweichung der Uhrzeit an den Zonengrenzen zur Zonenmitte beträgt max. ½ Std.
Obwohl die idealen Zeitzonen durchaus Vorteile haben, werden sie nur noch bedingt angewandt. Hintergrund ist die Tatsache, dass in einigen Ländern hierdurch verschiedene Zeiten herrschen würden, wodurch eine Anpassung notwendig geworden ist.
Abweichung zwischen idealer und aktueller Zeitzone
Die aktuellen Uhrzeitzonen orientieren sich damit nicht mehr nur am Stand der Sonne, sondern auch nach dem Verlauf von Staatsgrenzen. So konnte erreicht werden, dass viele Länder nur eine einzige Zeitzone nutzen und damit über einheitliche Uhrzeiten verfügen. Lediglich größere Länder wie China oder die USA müssen ebenso wie Australien nach wie vor mit unterschiedlichen Zeitzonen leben, wobei dies im Alltag bereits gut umgesetzt werden konnte. Die jeweiligen Uhrzeiten können heute ganz einfach abgebildet und von allen Menschen auf der Erde nachvollzogen werden. Dies ist beispielsweise im Handel mit anderen Ländern wichtig, aber auch auf Reisen können sich Urlauber bereits vorab über die aktuell geltende Uhrzeit informieren.
Sommerzeit und Winterzeit
Um gerade wirtschaftlichen Belangen noch besser Rechnung tragen zu können, wurde von einigen Regierungen beschlossen, neben der Winterzeit auch eine Sommerzeit einzuführen. Mit ihr soll es möglich sein, Stromkosten zu sparen, da es im Sommer länger hell bleibt. Die Normalzeit bzw. Standard Time ist die uns bekannte Winterzeit. Sie gilt in jedem Land einheitlich und wird etwa in China oder Russland auch das ganze Jahr über genutzt.
Viele Länder in Europa hingegen nehmen außerdem an der Zeitumstellung zur Sommerzeit, der Daylight Saving Time (kurz DST), teil. Die deutsche Sommerzeit ist vielfach auch unter dem Namen MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) bekannt, die deutsche Winterzeit hingegen kennt man als MEZ (Mitteleuropäische Zeit). Die Uhren werden hier im März eines Jahres um eine Stunde vorgestellt, im Oktober hingegen erfolgt die Rückstellung um eine Stunde. Für Reisen ist es daher sinnvoll, sich vorab über eine eventuelle Umstellung der Zeit zu informieren, gerade wenn dringende Termine anstehen.
Die Zeitverschiebung im Detail
Zwischen den einzelnen Weltzeitzonen beträgt der Zeitunterschied eine Stunde. Mittelpunkt ist der Nullmeridian, der durch Greenwich in London verläuft (Greenwich Mean Time). Er teilt die Welt in eine Ost- und eine Westhalbkugel. Welche Zeit im Einzelnen zu beachten ist, lässt sich an folgender einfacher Regel ableiten:
– Richtung Westen: plus 1 Std.
– Richtung Osten: minus 1 Std.
Zu beachten ist hierbei, dass die Zeitverschiebung um jeweils eine Stunde nur bis zum 180. Längengrad im Pazifik möglich ist. Hier befindet sich nämlich die Datumsgrenze. Schreitet man von hier aus weiter Richtung Osten vorwärts, hat man einen Tag mehr, in Richtung Westen hingegen wird die Uhr um einen Tag zurück gestellt. Betrachtet man die einzelnen Uhrzeiten der Länder wird außerdem deutlich, dass die Zeitverschiebung nicht in jedem Fall eine Stunde beträgt. Mitunter liegt der Zeitunterschied zwischen einzelnen Ländern auch nur bei ½ Stunde oder ¾ Stunde. Zu diesen gehört neben Nepal und Venezuela auch Indien. Informationen zu den jeweils geltenden Uhrzeiten gibt die Weltzeituhr.
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